In Zeiten der Traurigkeit, von Niederlagen, aber auch von Zuversicht und Dankbarkeit wenden wir uns gerne an Gott. Das Gespräch mit Gott gibt uns Kraft und lässt uns unsere inneren Gefühle formulieren. Schon alleine das Formulieren des Dankes und der Bitten bringt Klarheit in unsere Gedanken und Wünsche.

Doch auch wer nicht an Gott glaubt, dem können wohl gewählte Worte einmal laut ausgesprochen als Wegweiser dienen, als innere Führung, als Ziel. Wie oft haben wir diffuse Vorstellungen über das, was sein kann, aber konkret werden sie erst durch das ausgesprochene Wort.

Nicht umsonst heißt eine beliebte Frage bei Motivationstrainern: “Was ist der Unterschied zwischen einem Traum und einem Ziel?”

Antwort: “Das Datum.”

Diese Frage zeigt, wie wichtig die Konkretisierung des Diffusen ist, und dabei bleibt es jedem überlassen, wer der Adressat ist. Wenden sich die einen an Gott wenden, nennen sie es Gebet, andere wenden sich an das Kollektivbewusstsein und nennen es dann gerne “Bestellungen an den Kosmos” wie ein gleichnamiges Buch belegt. Die Methode ist jedoch immer dieselbe: Die Manifestation der Gedanken und Wünsche in der Sprache, denn sie ist unser Kommunikationsmittel Nr. 1.

Und doch müssen wir hier noch einmal kurz auf den Adressaten eingehen. Für gläubige Menschen hat Gott in seiner Barmherzigkeit und Güte eine Schicksal-bestimmende Kraft. Nur die Ansprache an IHN kann eine Veränderung der  Schicksalsbahnen bewirken. Bittgebete, besonders wenn sie von vielen gesprochen werden, haben eine spürbare Kraft.

Die Ansprache an das Kollektivbewusstsein kann aus Sicht eines Gläubigen wohl bewirken, dass Zeichen für Lösungsansätze auftauchen, wie ein Bericht im Fernsehen, oder eine Erzählung eines Freundes oder andere Begegnungen zu einer Fragestellung, aber eine echte Beeinflussung und damit eine schicksalshafte Veränderung eines Weges kann durch unser bloßes Wort wohl nicht erfolgen. Dazu brauchen wir die Kraft von etwas, das mächtiger ist als wir.

Das Gebet kann auch als ein Gespräch mit Gott gedeutet werden. Natürlich kennt Gott unsere Gedanken, doch sie auszusprechen, hilft uns selbst Klarheit zu bekommen und Prioritäten zu setzen. Stellen wir uns unsere Gedanken als einen Berg vor, so sprechen wir doch meist nur die Spitze des Berges unserer Gedanken aus, und diese sind dann auch unsere Priorität.

Lassen wir uns also berühren von der Kraft des Gebetes. Lassen wir uns tragen von der Nähe zu Gott, die uns emotional einhüllt und zu Höchstleistungen antreibt.

Ich wünsche euch schöne Eingebungen und Intuitionen. Möge euch Rechtleitung und eine persönliche Führung zuteil werden.

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