Von der Unternehmerin zur Philanthropin

Mein Weg führte mich von der Welt der Zahlen und Technik in die Welt des Helfens und Schreibens. Heute verbinde ich meine Erfahrungen als Unternehmerin, NGO-Gründerin und Autorin, um Menschen in Gambia eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Tod des Vaters – Seine Botschaft

1986 reiste ich nach Portugal, nichts ahnend, dass es das letzte Mal sein würde, dass ich meinen Vater lebend sehen sollte. Er sprach jeden Abend mit mir über Gott, über Dinge, die ihn bewegten – doch ich wollte nicht zuhören. Ich war jung, kritisch und dachte, dass mir noch unendlich viel Zeit mit ihm bliebe. Dann kam die Nachricht seines plötzlichen Todes. Was wollte er mir sagen? Diese Frage ließ mich nicht los – bis ich einige Zeit später meinen Mann kennenlernte und mit ihm den Islam.

Mein Mann war klug genug, mir den Islam nicht aufzudrängen – er wusste, dass ich ihn hinterfragen würde. Also suchte ich mir selbst Antworten. Was mich faszinierte, war nicht nur die Theologie, sondern das Miteinander. Ich sah eine Gemeinschaft, die füreinander da war, die teilte, die half. Diese Brüderlichkeit und Hingabe beeindruckten mich so sehr, dass ich mich immer weiter mit dem Glauben beschäftigte – und schließlich meinen eigenen Weg fand.

Meine erste Reise nach Gambia

Parallel dazu startete ich nach meiner Ausbildung zur IT-Kauffrau meine Selbstständigkeit. Geschult in diverser Branchensoftware gab ich mein Wissen an meine Kunden weiter. Meine Liebe zum Schreiben stellte ich dann auch auf gesunde Beine und legte ein Fernstudium zur Autorin ab. Als ich als IT-Beraterin gut im Geschäft war, reiste ich das erste Mal nach Gambia. Eine neue Welt tat sich mir auf.

Ich lebte in einer Welt, in der Probleme bedeuteten, dass ein Drucker zu langsam war oder die falsche Tastatur geliefert wurde. Und dann stand ich plötzlich in Gambia, inmitten von Menschen, für die es ein Luxus war, überhaupt eine Mahlzeit am Tag zu haben. Diese Begegnung erschütterte mich tief. Mein Herz sagte mir: Hier kannst du etwas bewirken.

Das wirkte nachhaltig in mir. Als ich dann noch zwei kleine muslimische Kinder aus der Verwandtschaft christlich beten sah, wurde der Wunsch nach Veränderung in mir größer und größer. Zu dieser Zeit gab es ausschließlich christliche Schulen in einem muslimischen Land. Noch weitere zwei Male reiste ich nach Gambia, nahm am gesellschaftlichen Leben teil und dann stand der Entschluss fest. Ich erkannte: Hilfe kann nachhaltig nur in Gemeinschaft wirken. Es reichte nicht, hin und wieder Geld zu spenden. – Es brauchte eine Struktur, eine Bewegung. Gemeinsam mit Freunden aus Jordanien, Syrien, der Türkei, Holland, Deutschland und Gambia gründeten wir 1998 Help the poor and the needy e. V.. Was mit kleinen Aktionen begann, wuchs zu einer Organisation, die heute Hunderten von Menschen Hoffnung schenkt.

Die Vereinsgründung

Wir, das sind Bubacar und Suraya Jammeh, CEOs des Vereins Help the poor and the needy e. V. und unsere Vereinsmitglieder. Der Verein wurde im November 1998 von sieben Freunden aus Jordanien, Syrien, der Türkei, Holland, Deutschland und Gambia ins Leben gerufen. Später gründeten wir dann eine NGO in vor Ort, um auch dort als Charity-Organisation anerkannt zu sein.
Nach der Gründung wurden schnell erste Hilfegesuche von Bedürftigen aus Gambia an uns herangetragen. Meine ersten Aktionen dafür waren, Flugblätter zu entwerfen und sie in Geschäften auszulegen oder an die Tür zu kleben. Das war nicht wirklich erfolgreich, doch irgendwie musste ich ja anfangen.

Was uns auszeichnet

Seit über 25 Jahren stehen wir für direkte, ehrliche und nachhaltige Hilfe, 14 Jahre davon vor Ort in Bakau. Wir kennen die Familien persönlich, wissen, wer wirklich Unterstützung braucht. So können wir mit jeder Spende gezielt helfen. Unser Team lebt und arbeitet sowohl in Gambia als auch in Deutschland. – So bleiben wir immer nah an den Menschen, die wir unterstützen, und den Spendern, die uns ihr Vertrauen schenken. Die Organisation ist in Deutschland und Gambia registriert und die Verantwortlichen sind vor Ort. Aber wir reisen auch regelmäßig nach Deutschland, um den Kontakt zu den Spendern zu halten. Wir kennen die Belange sowohl der Bedürftigen als auch der Spender und erfüllen diese engagiert und zuverlässig.

Wie sich meine Arbeit in den letzten 27 Jahren entwickelt hat

Jahrzehntelang war ich die treibende Kraft hinter dem Verein – von der Buchhaltung bis zum Fundraising, von der Öffentlichkeitsarbeit bis zur Projektentwicklung. Wir sind als Hilfsorganisation stetig gewachsen, doch große Veränderungen schafft man nicht alleine. Seit 2023 bin ich Geschäftsführerin und arbeite mit einem engagierten Team aus Angestellten und Ehrenamtlichen in Deutschland und Gambia zusammen. Gemeinsam erreichen wir mehr Menschen als je zuvor. In Gambia bekamen wir ein kleines Büro zur Verfügung gestellt in Deutschland alles aus dem Wohnzimmer.

Seit 2011 bin ich überwiegend in Gambia und kann direkt vor Ort helfen. Wir haben ein zentral gelegenes Büro und täglich viele Anfragen. Ich sehe die Bedarfe, formuliere Posts, Newsletter und Blogartikel und versuche immer wieder durch Hintergrundinformationen und Storytelling die Herzen unserer Follower zu berühren. So sind meine geschriebenen Worte nicht nur reine Spendenaufrufe, sondern selbst erlebte Geschichten und Impressionen aus Gambia.

Schreiben ist für mich mehr als nur Worte auf Papier – es ist eine Brücke. Eine Brücke zwischen Gambia und Deutschland, zwischen Spendern und Bedürftigen zwischen Herzen. Jedes Projekt hat eine Geschichte, und meine Aufgabe ist es, sie zu erzählen – durch Worte, Bilder, Videos. Damit du nicht nur liest, sondern fühlst, was deine Hilfe bewirkt.